Toilets Making The Grade® – ein Wettbewerb, bei dem alle gewinnen
Die zweite Runde der Schulwettbewerbe von Toilets Making the Grade® (TMG) war ein voller Erfolg. Fast 200.000 Schülerinnen und Schüler aus über 200 Schulen in Uganda und Pakistan nahmen an der zweiten Runde der TMG-Schulwettbewerbe teil.
Die Schulwettbewerbe haben zum Ziel, durch einen innovativen und skalierbaren Ansatz spielerisch Verbesserungen bei den sanitären Einrichtungen der Schulen sowie Verhaltensänderungen bei den Schülerinnen und Schülern anzustoßen. Die Wettbewerbe tragen auch zur Erreichung der SDGs 6 (Wasser und Sanitärversorgung), 3 (Gesundheit), 4 (Bildung) und 5 (Gleichberechtigung der Geschlechter) bei. Die German Toilet Organization (GTO) führt die TMG mit Unterstützung von Sanitation for Millions durch.
Bei den Schulwettbewerben erhalten die teilnehmenden Schulen zunächst Leitfäden in Form eines Inspirationspakets und eines Posters, die es ihnen ermöglichen, ihre Herausforderungen in der schulischen Sanitärversorgung zu analysieren. Außerdem werden wertvolle Diskussionen angestoßen. Die Schulen erhalten dadurch ein besseres Verständnis der Infrastruktur, möglichen Verhaltensänderungen und der Möglichkeiten, ihren Status quo zu beeinflussen. Anschließend senden sie ihre Konzepte an die regionale Behörde und werden zur Abschlussveranstaltung des Wettbewerbs eingeladen. Alle Konzepte werden von Schulaufsichtsbeamten bewertet und eine Jury wählt die besten fünf als Modellschulen aus.
Das neue Webportal der GTO spielte bei der Durchführung der Wettbewerbe eine wichtige Rolle. Mit Hilfe des Webportals wurden Länderseiten gestaltet, die speziell auf die technischen Möglichkeiten der Regionen in Uganda und Pakistan zugeschnitten waren. Darüber hinaus hat die Maßnahme den gesamten Prozess digitalisiert, was auch in Zukunft den Kontakt zwischen den beteiligten Akteuren reduzieren und damit das Risiko der Ansteckung mit Krankheiten verringern kann. Die Digitalisierung begünstigte auch die Erweiterung des Wettbewerbs, die ein voller Erfolg war: Die Reichweite stieg im Vergleich zur ersten Runde 2018/19 um 130.000 Teilnehmer.
Die Wettbewerbe standen unter der Schirmherrschaft von Lokalpolitikern sowie der ehemaligen Parlamentarischen Staatssekretärin des BMZ, Dr. Maria Flachsbarth, was die Bekanntheit der Veranstaltung erhöhte.
Insgesamt gab es sehr positives Feedback aus den Projektländern. Schon in der ersten Runde von TMG (2018/19) konnten die Umsetzungspartner über einige Erfolge berichten: Zum einen gelang es durch den Wettbewerb, die Schulen dafür zu sensibilisieren, gemeinsam Verantwortung neu zu verteilen und gemeinsam an der Förderung von Gesundheits- und Hygienepraktiken zu arbeiten. Außerdem konnten viele Schulen individuelle Lösungen für die Instandhaltung ihrer sanitären Anlagen entwickeln, die von den Schulen selbst umgesetzt werden können. Dazu gehören z.B. die Reparatur von Handwaschanlagen oder die ordnungsgemäße und regelmäßige Reinigung der Toiletten zur Verhinderung von Diebstählen. Darüber hinaus haben die Schulen nun ihre Art der Budgetierung sowie der Planung und Durchführung von Entwicklungsinitiativen verbessert.
Im Feedback zur diesjährigen Runde wurde besonders hervorgehoben wurde, dass TMG in der Lage war, Tabus zu brechen und so das Thema der Sanitärversorgung den Entscheidungsträgern in Schulen und Behörden näher zu bringen.
Autor: Lukas Trautner